Eine kleine Geschichte ...
... vom Weinbau in Gumpoldskirchen
Der erstmals um 1140 erwähnte Name Gumpoldskirchen leitet sich vom Passauer Bischof Gumpold ab. Im 15. Jahrhundert erreichte der Weinbau eine erste Blüte, Klöster erwarben hier die besten Lagen; so sind etwa die Rieden Wiege und Spiegel auch heute noch im Eigentum der Stifte Heiligenkreuz und Melk. Im 19. Jahrhundert erreichte Gumpoldskirchen als Weinbauort Weltgeltung: Damals galten im Kaiserstaat Österreich-Ungarn die Orte Tokaj und Gumpoldskirchen als vorzüglichste Lagen für Weißweine. Beim Gumpoldskirchner stand vor allem der Gerebelte, auch Auslese genannt, vom Riesling und von Traminern hoch im Kurs. Der Gumpoldskirchner Ausbruch wurde in seiner Art öfter der Tokajer Essenz an die Seite gestellt.
Eine Gumpoldskirchner Auslese kostete Mitte des 19. Jahrhunderts einen Gulden je Flasche, während die gewöhnlichen Weine zwischen 8 bis 20 Gulden je Eimer (ca 56 l) zu haben waren. Eine Flasche Tokaja Ausbruch kostete damals zwischen 2 und 6 Gulden. Zum Vergleich: Eine Pflegerin im Wiener Krankenhaus verdiente 1887 kärgliche zwölf Gulden monatlich.
Unser Weinbaubetrieb ist eines der ältesten Häuser von Gumpoldskirchen...
Erstmals wurde unser Haus 1580 urkundlich erwähnt. Es war schon seit dieser Zeit als Weinhauerhaus in Gebrauch. Über die Jahrhunderte hinweg wurde immer wieder dazu gebaut und erweitert. Im Jahre 2000 bauten wir ein neues Presshaus mit darunterliegendem Weinkeller zur schonungsvollen Traubenverarbeitung.
Unter meinem Großvater wurde damals noch in den Wohnräumen ausgeschenkt.
Erst meine Eltern bauten dies zu dem jetzt bestehenden Schankraum um.