Wissen ist Macht...

wir "machen" gute Weine!

Spätrot-Rotgipfler

Herkunft und Verbreitung:
Typischer Sortencuvée aus den zwei autochthonen (nur in dieser Region angebauten) Rebsorten Zierfandler (Spätrot) und Rotgipfler. Wenn auch die Herkunft der einzelnen Sorten aus Gumpoldskirchen eher zweifelhaft ist, so ist doch dieser Cuvée zu 100 Prozent ein Gumpoldskirchner Unikat.

Charakteristik:
Beide Sorten gedeihen auf Kalkböden, die historisch nur für diese Form der Landwirschaft nutzbar waren, sie sind botrytisanfällig, frostempfindlich und sie verlangen warme Hanglagen. Aus diesen doch anspruchsvollen Vorgaben beider Sorten erklärt sich auch ihre Problematik: Um überhaupt zu einer befriedigenden physiologischen Reife und als Folge davon zu einem geschmacklich befriedigenden Wein zu kommen, bedarf es einer hohen Zuckerreife. Zudem ist bei beiden Varianten die Säure höher als bei den heutigen Traminern.

Wein:
Zierfandler und Rotgipfler schmecken trotz ihrer Verwandtschaft nicht nach Traminer.
Der Zierfandler ist würzig, körperreicher und strukturierter, typisch sind Aromen nach Stachelbeeren, Ananas, Zitrusfrüchten, auch Steinobst.
Rotgipfler weist oft Aromen auf, die gerade in Verbindung mit Restsüße an Birnen erinnern, auch Anklänge nach Spargel, fallweise Orangen, die Weine sind meist sanfter und weniger körperreich als die Zierfandler.
In Kombination als Spätrot-Rotgipfler verschwinden dann eher die Aromen des Rotgipflers, der Zierfandler verliert seine manchmal kantigen Noten, kurz, die beiden passen prächtig zusammen.
Beide erreichen in günstigen Jahren auch ohne Botrytis hohe Mostgewichte, sodass eine Spät- oder Auslese keineswegs einem Botrytiswein gleichzusetzen ist.

Was im trockenen Bereich ein Nachteil gegenüber Regionen wie Wachau, Kremstal und Kamptal sein mag, ist im hochreifen Bereich ein Vorteil. Die Spätrot-Rotgipfler bringen auch im höchsten Prädikatsweinbereich noch eine Säurestruktur mit, wie sie sonst nur den Riesling-Trockenbeerenauslesen und den besten Tokajern zueigen ist, wobei der Vergleich mit den großen Tokajern der bessere ist.